Summary

Gestrichene Papiere zur Erschließung neuer Geschäftspotenziale Ifra und andere Zeitungsorganisationen haben in den letzten zehn Jahren die Standardisierung des Coldset-Zeitungsdrucks auf so genanntem "Zeitungspapier" vorangetrieben. Die Ergebnisse dieser Bemühungen wurden in der internationalen Norm ISO 12647-3 dokumentiert, die 1998 veröffentlicht wurde und heute in verschiedenen Ländern die Grundlage für Standardisierungsprojekte bildet. Inzwischen haben jedoch Zeitungsdruckereien insbesondere in Mitteleuropa die wirtschaftliche Notwendigkeit erkannt, mehr als nur die reguläre Tageszeitung zu drucken. Zahlreiche Druckereien sind zu eigenständigen Business Units oder Profit-Centern avanciert. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, haben Papierhersteller eine Reihe von neuen Coldset-Papieren entwickelt. Ein Coldset-Drucker hat heute nicht nur Zeitungsdruckpapiere unterschiedlicher Flächengewichte zur Auswahl, sondern auch die Möglichkeit, aufgebesserte Zeitungspapiere einzusetzen. Die oberste Qualitätsstufe bei den Coldset-Papieren bildet derzeit ein gestrichenes, satiniertes Papier. Bei den ersten Gesprächen über das im vorliegenden Bericht dokumentierte Forschungsvorhaben bezeichneten wir diese neue Papiersorte als "Value Added Coldset (VAC)", weil sie die Grundlage dafür bietet, im Coldset-Verfahren vielfältigere Produkte mit höherem Mehrwert herzustellen. Zum einen eröffnet sie die Möglichkeit, zusätzliche Produkte zu drucken, die auf einer Zeitungsrotation zuvor nicht produziert werden konnten, wie Wochenmagazine, Kataloge und Sonderbeilagen. Und zum anderen ermöglicht sie bestehenden Tageszeitungen, ihren Produktwert zu steigern, indem sie auf VAC-Papier qualitativ hochwertige Anzeigenseiten als Bestandteil des regulären Produkts drucken, sogenannte "Anzeigenstrecken". Obgleich ein erstes VAC-Produkt bereits seit mehreren Jahren auf dem Markt ist (ValsaMatt OC von Haindl), hielten wir es für geboten, nicht nur die Papiereigenschaften, sondern den gesamten VAC-Produktionsprozess zu untersuchen. Dies schließt auch die Druckvorstufe mit ein, um sicherzustellen, dass alle für den Gesamtprozess relevanten Parameter Berücksichtigung finden. Die Forschungsarbeiten für den vorliegenden Special Report wurden von UPM-Kymmene initiiert und gesponsert, einem langjährigen, aktiven Mitgliedsunternehmen der Ifra. Da ein Großteil der Forschungsarbeit auf einem neuartigen, von UPM-Kymmene entwickelten Papier basiert, das zum damaligen Zeitpunkt noch nicht auf dem Markt eingführt war, musste der Lenkungsausschuss für dieses Projekt auf eine kleinere Gruppe von Unternehmensvertretern beschränkt werden als sonst üblich. Das Projekt wurde von der Ifra geleitet. Mit der Durchführung des überwiegenden Teils der wissenschaftlichen Analysen wurde das Technische Forschungszentrum Finnlands (VTT) beauftragt, das auch den vorliegenden Special Report verfasste. Wir hoffen, dass dieser Bericht für unsere Leser von unmittelbarem praktischem Nutzen ist und würden es begrüßen, wenn Sie als Leser sich bei Hinweisen oder Fragen zu diesem Thema an uns wenden würden.